Studieren in der Karibik - Trinidad & Tobago

Samstag, August 26, 2006

Die erste Woche

Angekommen war ich schon einmal und eine Unterkunft habe ich auch, das sind auf jeden Fall 2 gute Voraussetzungen. Dann wollte ich mich auch gleich am Dienstag morgen um meine Registrierung kümmern um dann evtl. die nächsten Tage die Gegend zu erkundschaften.
Leichter gesagt als getan, ich versuche mich einmal kurz zu fassen.

Mir wurde gleich am Dienstag morgen mitgeteilt, dass ich eigentlich eine Woche zu früh angekommen bin, deshalb bin ich erstmal in einem vorübergehenden Zimmer untergebracht worden... Eine Wohnung mit 4 Einzelzimmern, Dusche, WC, Küche (inkl. Herd & Kühlschrank), Esszimmer und Wohnzimmer, eher von der Straße abgelegen und alles im dunklen Holzdesign.



Mein vorübergehendes Zimmer.

Ok der Anreisetag stand in meinem Willkommensbrief, den hatte ich aber erst eine Woche vor der Abreise erhalten, da war es zu spät zum umbuchen... Nun ja halb so wild nun bin ich hier und werde auch so zurecht kommen. Ich wollte folgende Aktivitäten in den ersten Tagen erledigen:
1. Besuch des "International Officers"
2. einen vierten Kurs belegen
3. Registrierung bei der Anmeldung & Online Regsitrierung
4. Studiengebühren zahlen
5. Arzt besuchen
--> das dürfte ja alles nicht so schwer sein.

zu 1.: Besuch des International Officers
Hier bin ich gleich zu Anfang hingegangen, hat zwar etwas gedauert bis ich mich auf dem Campus zurecht gefunden habe, aber es hat geklappt. Leider musste ich gleich feststellen, dass die "Chefin" nicht da ist, die gesamte Woche - bin ja auch ne Woche zu früh angekommen. Nun ja dann bin ich zu ihrer Vertretung gekommen, sie konnte mir meine ersten Fragen beantworten, hierbei stellte sich heraus dass ich doch sehr wenige Informationen zugesendet bekommen habe. Sie hat mir erstmal eine Anleitung für die nicht ganz so unkomplizierte Registrierung gegeben. Außerdem wurde mir geraten wie schon zuvor, immer sehr vorsichtig außerhalb des Uni-Geländes zu sein insbesondere im Dunkeln (es wird zwischen 18&19 Uhr dunkel). Nun ja nette Person, aber doch so viele Informationen wollte ich gar nicht haben, hätte lieber einen Begrüßungs-Cocktail bekommen.

zu 2.: einen vierten Kurs belegen
Im Vorfeld hatte ich bereits abgeklärt, dass ich insgesamt 3 Kurse absolvieren kann, nun musste ich noch vor Ort einen vierten Kurs besorgen, damit ich mir die Leistungen für insgesamt 2 Module an der Uni Paderborn anrechnen lassen kann - hoffe ich. Nun ja nach sehr vielen hin und her gelaufe hat mit der "Lehrer" dann mitgeteilt, dass ich für den Kurs "Management Accounting" (Rechnungswesen für Manager ;-), der im 2 Jahr unterrichtet wird(3. Semester Bachelor-Studiengang), nicht die Voraussetzungen erfülle. Auch die englische Kursbeschreibung für die Module Einführung in die BWL A&B, welche ich in Deutschland im Grundstudium abgeschlossen habe wollten ihn nicht überzeugen. Bis er mir dann den Kurs "Introduction to Cost & Accounting" (1. Semester Bachelor-Studiengang) empfohlen hat, den dürfe ich besuchen und der würde meinem "minderwertigem" Wissen eine gute Grundlage für die Zukunft geben. Abschließend hierzu: Diese Sache hat sich insgesamt die gesamte Woche hingezogen und war mit vielen bürokratischen Gängen verbunden, also doch sehr Nervenaufreibend. Zudem weiß ich auch nicht ob seine Einschätzung, dass ein Deutscher Student der 3 Jahre das WIRTSCHAFTSgymnasium (inkluse 3 Jahre Rechnungswesen --> Accounting) besucht hat und mittlerweile kurz vor dem Ende seines WIRTSCHAFTSinformatik-Diploms steht, die Voraussetzungen für einen Bachelorkurs im 3. Semester nicht erfüllt...

zu 3.: Registrierung bei der Anmeldung & Online Regsitrierung
Nach meinem Gespräch (siehe 1.) hatte ich jetzt auch Unterlagen um mich für mein Studium zu registrieren. Was damit verbunden ist zu den Lehrern zu gehen und sich jeden einzelnen Kurs bestätigen zu lassen. Danach muss man seine Kurse Online registrieren und bekommt die Rechnung (Studiengebühren) dafür ausgedruckt. Hiernach folgt mein 4. Punkt: Studeingebühren zahlen und noch weitere. Ich habe die Woche damit verbracht die Schritte bis zur Online-Registrierung abzuklappern, weiter bin ich leider noch nicht gekommen.

zu 4.: Studiengebühren bezahlen
Dieser Punkt hat sich im 3. Punkt integriert, was aber nicht bedeutet, dass es weniger Arbeit ist... :-(

zu 5.: Arzt besuchen
Im meinem Willkommensbrief, den ich 1 Woche vor Abflug zugesendet bekommen habe war auch ein Formular bez. der Gesundheit enthalten. Hiermit hätte ich eigentlich in Deutschland zum Arzt gehen müssen, damit er mich untersucht und das Formular beglaubigt. Dies hatte ich etwas falsch vestanden und dachte die wollen einen vor Ort untersuchen. Ich bin mit dem Formular zum Arzt gegangen und dachte mir mal ebend rein und raus --> nichts da.
Ich hatte mich zwar vor meinem Abflug noch schön gegen alles impfen lassen, was so für diese Gegend empfohlen ist und alles in meinem neuen Impfausweis vermerkt. Dass die aber auch Nachweise über Mumms und Masern haben wollen, da konnte ich nicht mit rechnen (steht im aktuellen Impfausweis natürlich nicht drinne). Dagegen wird in Deutschland doch jedes Kind geimpft, hilft nichts die haben voll den Aufstand gemacht dass ich ohne den Nachweis nicht studieren darf... Umgehend habe ich mich mit der Heimat in Verbindung gesetzt, hier wurden sowohl bei meinem Hausarzt aus Pewsum, meinem Kinderarzt in Norden als auch in Paderborn in meiner WG alle Hebel in Bewegung gesetzt diese Nachweise aufzutreiben es wurde alles doppelt gefaxt... Schlussendlich hat mir dann doch ein eingescannter Impfausweis, den mir Andy (mein deutscher WG-Mitbewohner) über mehrere Stationen zugeschickt hat, weitergeholfen. Nächste Woche muss ich aber nochmal zum Arzt und mich auf Tuberkulose und sonstige Dinge untersuchen lassen, ich hoffe ich komme da heile durch. Insgesamt hat dieser Akt mit dem Arzt auch mehrere Tage gedauert und einiges an meinen und den Nerven meiner Mitmenschen in Deutschland gekostet!

Vielleicht noch einiges zu meiner momentanen Ortslage, nachdem ich von dem "first-class-room" für die Fortgeschrittenen Studenten (Postgraduate) jetzt in mein eigentliches Zimmer (Undergraduate) gezogen bin, wohne ich in einem Zweibettzimmer (mein Mitbewohner ist noch nicht angekommen). Das Zimmer hat zwei Betten (wie der Name ja auch sagt) 2 Schreibtische, 2 Kommoden, 1 großen Wandschrank und ein Waschbecken.




Mein Zimmer.

Außerdem sind außerhalb noch Gruppenduschen, die ich mir mit Schätzungsweise 10-15 Personen teile und eine große Küche für die komplette Etage (Schätzungsweise 30-40 Personen).




Die Gemeinschaftsküche.

Das Gute ist, dass auch Waschmaschine, Trockner, Kühlschränke, Öfen, Mikrowelle und Gefriertruhen vorhanden sind. Achso mein Zimmer liegt direkt an der Hauptverkehrsstraße, so dass ich auch nicht sagen kann es wäre nichts los hier.




Die Hauptverkehrsstraße vor meinem Zimmer.


Die Universität liegt im Inland, so dass ich in der ersten Woche leider auch noch keinen Strand und kein Meer gesehen habe, aus Sicherheitsgründen wurde mir auch geraten mit großen Reisen durchs Land zu warten bis die Einführungswoche vorbei ist und mir alles gezeigt worden ist, ich bin gespannt...

Abschließend zu dieser Woche ist zu sagen, dass ich aufgrund der Tatsache, dass ich wohl noch bis zum Ende der Woche alleine in der Jugendherberge bin, nicht wirklich Kontakte knüpfen konnte, außer zu den zahlreichen Angestellten der Uni, die ich abklappern musste. Außerdem bin ich zu folgender Erkenntnis gekommen:
Deutschland ist gar nicht so bürokratisch, dass was ich hier erlebe überschreitet bisher meine Erfahrungen von der Uni Paderborn und dem sonstigen Deutschland. Nichts desto trotz bin ich guten Mutes, dass in der kommenden Woche, in der ich ja eigentlich erst anreisen sollte (bzw. ab Sa. den 26.08.) einiges besser werden wird, da sie dann auch auf ausländische Studierende eingestellt sind...
Achso, eines muss ich aber noch positiv in den Vordergrund stellen, die IT-Abteilung der Uni oder wie man das hier auch immer nennen mag hat mir innerhalb von 15 Minuten einen Zugang zum WLAN verschafft ohne Anträge ohne alles und mit persönlicher Betreuung. In meinem neuen Zimmer ist zwar nicht so guter Empfang, aber wenns dringend ist gehe ich halt aus dem Gebäude und dort ist auch gleich der nächste Access Point...

5 Comments:

  • Hallo Menno,

    na das hört sich doch schwer in Ordnung an. am besten finde ich dass du die Küche mit so vielen Leuten teilst. Nein ernsthaft. War bei uns in Kanada exakt die selbe Anzahl - 30-40 in einer Küche. Dabei kann man so gut Kontakte knüpfen und wenn es einem langeweilig wird, geht man halt auf ein Bierchen in die Küche.. Prima!

    Alles gute weiterhin und lass uns weiter von deinen Eindrücken wissen!..

    Simon

    By Anonymous Anonym, at 27 August, 2006 05:42  

  • Moin!

    Das klingt alles sehr abenteuerlich, aber in der Form, dass man es später in guter Erinnerung behält.

    Die kleine Küche mit 30 Leuten zu teilen, wird sicher krass, in Schweden waren wir zu acht und es sah oft sehr schlimm aus...

    Also dann Beste Grüße aus Oldenburg in die Karibik,

    Christian

    By Anonymous Anonym, at 28 August, 2006 09:54  

  • Hallo Menno, (oder noch Hr. Herlyn???)

    das klingt ja alles sehr abenteuerlich. Wie siehts denn
    vor Ort eigentlich mit Moskitos aus, den Netzen nach zu urteilen scheint es ja viele zu geben ...

    Viel Erfolg in der Karibik
    wünscht
    Michael

    PS: Die Topaktuelle Blog-Site finde ich super ...

    By Anonymous Anonym, at 28 August, 2006 12:39  

  • Hallo Michael,

    von mir aus jetzt gerne per du, habe jetzt ja auch mein Arbeitszeugnis ;-)

    Die Moskitos sind ein größeres Problem als in Deutschland, allerdings auch nicht übermäßig schlimm (Dengue-Mücken, aber kein Malaria). Aber bevor etwas passiert, sorge ich lieber vor... Die einheimischen haben und brauchen sowas natürlich nicht...

    Schöne Grüße,

    Menno

    By Blogger Menno Herlyn, at 03 September, 2006 14:13  

  • Hallo Menno,

    Dir scheint es da unten ja sehr, sehr gut zu gehen. Es ist halt nicht alles wie im allbekannten Deutschland, aber das ist ja gerade das Spannende. Ich werde jedenfalls ganz neidisch...hier geht der Sommer nun zu Ende und bei Dir ist sicherlich immer noch Strand angesagt (für mich war es heute bestimmt das letzte Mal in diesem Jahr:(.
    Hast Du eigentlich irgendwo noch mehr Bilder versteckt?

    Lass es Dir gut gehen, viel, viel Spaß und hoffentlich kein Dengue-Fieber ...

    Liebe Grüße,
    Tomma

    By Anonymous Anonym, at 24 September, 2006 18:07  

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